Einen guten Promo-Text verfassen - so geht's

Einen guten Promo-Text verfassen – so geht’s

Du willst auf die Bühne? Dann musst du Veranstalter dazu bringen, dich zu buchen. Kannst du keine Künstleragentur dafür beauftragen, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich selbst vorzustellen. Dazu brauchst du einen griffigen Promo-Text als Türöffner.


Ganz klar: Sobald ein Solokünstler oder eine Gruppe auf der Bühne steht, ist ein wichtiger Karriereschritt erreicht. Dann entscheidet die Performance darüber, ob das Publikum begeistert ist. Doch was steht vor diesem besonderen Live-Moment? Damit es zum Auftritt oder zu einer Aufführung kommt, muss überhaupt einmal ein Veranstalter aufmerksam werden.

Wie erfährt ein Veranstalter von dir?

Es gibt mehrere Wege. Ein idealer wäre natürlich, dass sich ein Clubbesitzer oder Impresario regelmäßig interessiert in der Kunst- und Kulturszene umschaut. Er hört sich Konzerte an, besucht Aufführungen und bringt sich in Ausstellungen auf den neuesten Stand. Er bildet sich ein Urteil und trifft eine Vorauswahl ganz nach dem Geschmack seines Publikums. So stellt er nach und nach sein Programm zusammen. Aber mal ehrlich: Kein Veranstalter oder Kulturmanager hat so viel Zeit für alle Angebote.

Ein weiterer Weg geht über Empfehlungen. Je öfter du schon solo oder mit deiner Gruppe aufgetreten bist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Veranstalter aufmerksam wird. Er wird sich umschauen, was die Konkurrenz so treibt, wen sie auf die Bühne holt und wie die Resonanz ist. Doch darauf kannst du in der Regel nicht warten.

Der aussichtsreichste Weg, um sich bei einem Veranstalter vorzustellen, ist die direkte Bewerbung. Dafür ist der richtige Promo-Text entscheidend. Ist diese erste Hürde genommen, kann sich der Veranstalter ein ungefähres Bild davon machen, ob dein Angebot in sein Programm passt. Erst dann wird er sich ein Video ansehen, ein Audiofile herunterladen oder sich anderweitig über dich informieren.

Wichtig: Ein Promo-Text ist kein Pressetext und auch keine Pressemitteilung. Bitte vermische das nicht, denn jedes Format hat seine eigenen Regeln.

Was gehört in diesen Promo-Text?

1. Beschreibe deine Kunst.

Im Idealfall kannst du in zwei bis drei Sätzen klar zusammenfassen, was deine Performance ausmacht. Man nennt dies den „Elevator Pitch“: Stell dir vor, du triffst eine wichtige Person im Aufzug und musst sie innerhalb weniger Sekunden Fahrstuhlfahrt von deiner Idee oder deinem Konzept überzeugen. Diese kurze Form der Eigenwerbung wirst du immer wieder brauchen, zum Beispiel für Social Media. Deshalb lohnt es sich, eine solche Positionierung zu erarbeiten.

Danach kannst du schildern, was das Besondere an deiner Kunst darstellt. Was dich als Solokünstler so einzigartig macht, in welches musikalische Spektrum sich dein Chor einreiht, oder nach welchen Kriterien deine Theatergruppe ihre Stücke auswählt.

Am einfachsten ist es, dazu auch mal andere zu befragen, denn nichts ist schwieriger als über sich selbst zu urteilen. Hole zum Vergleich möglichst viele Außenmeinungen von Freunden und Bekannten ein und schreibe auf, was dir am Passendsten erscheint.

2. Stelle dich vor.

Wie ist dein Name? Wie heißt deine Band? Wie lauten die Vor- und Zunamen der Gruppenmitglieder? Beschreibe den bisherigen Weg, der dich dahin geführt hat, das zu tun, womit du auf die Bühne willst. Halte diese Künstler-Biografie so kurz wie möglich und zähle nur die Fakten auf, die relevant und auch aktuell sind. Du kannst wichtige Vorbilder und Lehrer oder auch Ziele nennen, die du mit deiner Kunst anstrebst.

Zähle auf, wo du bereits aufgetreten bist. Vielleicht kannst du sogar ein Feedback dieser Auftritte mitliefern, kurze Zitate von Fans oder der Presse. Zukünftige Termine auf anderen Bühnen interessieren den Veranstalter ebenfalls, schließlich erkennt er an der Nachfrage das Marktpotenzial.

3. Erkläre, was das Publikum erwarten kann.

Spielst du in einer eher nischigen Jazz-Combo, dann sollte dein Publikum darauf vorbereitet sein, dass es neue Klänge hören wird. Setzt der Besuch deines Theaterstücks profunde Dialektkenntnisse voraus, weise darauf hin. Deine Musik regt dazu an, das Tanzbein zu schwingen? Wer das vorab weiß, traut sich eher auf den Tanzboden vor der Bühne.

Von Nutzenversprechen im Stil von „So gelacht haben Sie noch nie!“ rate ich jedoch ab, denn du weißt nicht wirklich, was die Zuschauer und Zuhörer am Schluss von deiner Performance mitnehmen.

4. Liefere wichtige Daten.

Wo und wie bist du zu erreichen? Eine Telefonnummer, bei der jemand abnimmt, oder eine E-Mail-Adresse, von der auch eine Antwort kommt, sind selbst in Zeiten von Whatsapp & Co. zu empfehlen. Du weißt schließlich nie genau, in welchen Kommunikationskanälen Veranstalter (mit Blick auf ihr Alter und ihre individuelle Mediennutzung) unterwegs sind. Bewährt ist gut! Auch deine Website und deine Social-Media-Profile gehören dazu.

5. Bleibe in der Sprache möglichst authentisch.

Schreibe so einfach und unaufgeregt wie möglich. Benutze keine schwierigen Fachwörter, um dir einen Anstrich von Expertentum zu geben. Und vermeide Floskeln und Superlative, sonst wird es peinlich.

Ziel ist, dass der Text in kurzer Zeit gelesen und verstanden werden kann, und dass er bestmöglich widerspiegelt, wer du bist. Denke daran, dass Veranstalter viele solcher Texte lesen – liefere also etwas, das dich aus der Masse heraushebt.

Fazit:

Dein Promo-Text ist ein wesentliches werbliches Element, das dich auf die Bühne bringen kann. Und für den Veranstalter ist er Gold wert: Er kann damit schnell einschätzen, ob ihr zueinander passt. Falls dem so ist, verfügt er schon über brauchbares Futter für seinen eigenen Programmtext.

Hast du bereits einen Promo-Text, den du gerne von jemandem gegenlesen lassen willst? Du kannst ihn mir gern per E-Mail schicken: post <@> marionsteinhart.de

Einen guten Promo-Text verfassen – so geht’s

Du willst auf die Bühne? Dann musst du Veranstalter dazu bringen, dich zu buchen. Kannst du keine Künstleragentur dafür beauftragen, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich selbst vorzustellen. Dazu brauchst du einen griffigen Promo-Text als Türöffner.


Ganz klar: Sobald ein Solokünstler oder eine Gruppe auf der Bühne steht, ist ein wichtiger Karriereschritt erreicht. Dann entscheidet die Performance darüber, ob das Publikum begeistert ist. Doch was steht vor diesem besonderen Live-Moment? Damit es zum Auftritt oder zu einer Aufführung kommt, muss überhaupt einmal ein Veranstalter aufmerksam werden.

Wie erfährt ein Veranstalter von dir?

Es gibt mehrere Wege. Ein idealer wäre natürlich, dass sich ein Clubbesitzer oder Impresario regelmäßig interessiert in der Kunst- und Kulturszene umschaut. Er hört sich Konzerte an, besucht Aufführungen und bringt sich in Ausstellungen auf den neuesten Stand. Er bildet sich ein Urteil und trifft eine Vorauswahl ganz nach dem Geschmack seines Publikums. So stellt er nach und nach sein Programm zusammen. Aber mal ehrlich: Kein Veranstalter oder Kulturmanager hat so viel Zeit für alle Angebote.

Ein weiterer Weg geht über Empfehlungen. Je öfter du schon solo oder mit deiner Gruppe aufgetreten bist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Veranstalter aufmerksam wird. Er wird sich umschauen, was die Konkurrenz so treibt, wen sie auf die Bühne holt und wie die Resonanz ist. Doch darauf kannst du in der Regel nicht warten.

Der aussichtsreichste Weg, um sich bei einem Veranstalter vorzustellen, ist die direkte Bewerbung. Dafür ist der richtige Promo-Text entscheidend. Ist diese erste Hürde genommen, kann sich der Veranstalter ein ungefähres Bild davon machen, ob dein Angebot in sein Programm passt. Erst dann wird er sich ein Video ansehen, ein Audiofile herunterladen oder sich anderweitig über dich informieren.

Wichtig: Ein Promo-Text ist kein Pressetext und auch keine Pressemitteilung. Bitte vermische das nicht, denn jedes Format hat seine eigenen Regeln.

Was gehört in diesen Promo-Text?

1. Beschreibe deine Kunst.

Im Idealfall kannst du in zwei bis drei Sätzen klar zusammenfassen, was deine Performance ausmacht. Man nennt dies den „Elevator Pitch“: Stell dir vor, du triffst eine wichtige Person im Aufzug und musst sie innerhalb weniger Sekunden Fahrstuhlfahrt von deiner Idee oder deinem Konzept überzeugen. Diese kurze Form der Eigenwerbung wirst du immer wieder brauchen, zum Beispiel für Social Media. Deshalb lohnt es sich, eine solche Positionierung zu erarbeiten.

Danach kannst du schildern, was das Besondere an deiner Kunst darstellt. Was dich als Solokünstler so einzigartig macht, in welches musikalische Spektrum sich dein Chor einreiht, oder nach welchen Kriterien deine Theatergruppe ihre Stücke auswählt.

Am einfachsten ist es, dazu auch mal andere zu befragen, denn nichts ist schwieriger als über sich selbst zu urteilen. Hole zum Vergleich möglichst viele Außenmeinungen von Freunden und Bekannten ein und schreibe auf, was dir am Passendsten erscheint.

2. Stelle dich vor.

Wie ist dein Name? Wie heißt deine Band? Wie lauten die Vor- und Zunamen der Gruppenmitglieder? Beschreibe den bisherigen Weg, der dich dahin geführt hat, das zu tun, womit du auf die Bühne willst. Halte diese Künstler-Biografie so kurz wie möglich und zähle nur die Fakten auf, die relevant und auch aktuell sind. Du kannst wichtige Vorbilder und Lehrer oder auch Ziele nennen, die du mit deiner Kunst anstrebst.

Zähle auf, wo du bereits aufgetreten bist. Vielleicht kannst du sogar ein Feedback dieser Auftritte mitliefern, kurze Zitate von Fans oder der Presse. Zukünftige Termine auf anderen Bühnen interessieren den Veranstalter ebenfalls, schließlich erkennt er an der Nachfrage das Marktpotenzial.

3. Erkläre, was das Publikum erwarten kann.

Spielst du in einer eher nischigen Jazz-Combo, dann sollte dein Publikum darauf vorbereitet sein, dass es neue Klänge hören wird. Setzt der Besuch deines Theaterstücks profunde Dialektkenntnisse voraus, weise darauf hin. Deine Musik regt dazu an, das Tanzbein zu schwingen? Wer das vorab weiß, traut sich eher auf den Tanzboden vor der Bühne.

Von Nutzenversprechen im Stil von „So gelacht haben Sie noch nie!“ rate ich jedoch ab, denn du weißt nicht wirklich, was die Zuschauer und Zuhörer am Schluss von deiner Performance mitnehmen.

4. Liefere wichtige Daten.

Wo und wie bist du zu erreichen? Eine Telefonnummer, bei der jemand abnimmt, oder eine E-Mail-Adresse, von der auch eine Antwort kommt, sind selbst in Zeiten von Whatsapp & Co. zu empfehlen. Du weißt schließlich nie genau, in welchen Kommunikationskanälen Veranstalter (mit Blick auf ihr Alter und ihre individuelle Mediennutzung) unterwegs sind. Bewährt ist gut! Auch deine Website und deine Social-Media-Profile gehören dazu.

5. Bleibe in der Sprache möglichst authentisch.

Schreibe so einfach und unaufgeregt wie möglich. Benutze keine schwierigen Fachwörter, um dir einen Anstrich von Expertentum zu geben. Und vermeide Floskeln und Superlative, sonst wird es peinlich.

Ziel ist, dass der Text in kurzer Zeit gelesen und verstanden werden kann, und dass er bestmöglich widerspiegelt, wer du bist. Denke daran, dass Veranstalter viele solcher Texte lesen – liefere also etwas, das dich aus der Masse heraushebt.

Fazit:

Dein Promo-Text ist ein wesentliches werbliches Element, das dich auf die Bühne bringen kann. Und für den Veranstalter ist er Gold wert: Er kann damit schnell einschätzen, ob ihr zueinander passt. Falls dem so ist, verfügt er schon über brauchbares Futter für seinen eigenen Programmtext.

Hast du bereits einen Promo-Text, den du gerne von jemandem gegenlesen lassen willst? Du kannst ihn mir gern per E-Mail schicken: post <@> marionsteinhart.de

Eine Pressemeldung erstellen, die ankommt

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